Außenseiter? Gesucht und gefunden!

Propstei-Kinder-Kirchentag fand in Langelsheim statt.

 

Am vergangenen Samstag fand im Langelsheimer Schul-Zentrum der Propstei-Kinderkirchen-Tag statt. Rund 120 Kinder aus dem gesamten Gebiet der Propstei Seesen nahmen an diesem sehr quirligen Treffen teil, das von rund 30 Mitarbeitenden bestens vorbereitet und begleitet wurde.

Die biblische Gestalt des Zachäus bot die Grundlage für diesen fröhlichen Nachmittag. Zu 15 Uhr waren die Kinder aus nahezu allen Gemeinden der Propstei dazu mit Bussen nach Langelsheim gereist. Diakonin Heidi Hein, Pfarrer Thomas Waubke, Gabriele Tegtmeier und Pfarrerin Christina Sindermann hießen die Kinder in der Aula des Schulzentrums herzlich willkommen und probten gemeinsam mit dem im Vorfeld gebildeten Spontan-Chor unter der Leitung von Propsteikantor Andreas Pasemann die Lieder für den Nachmittag ein.

Danach folgte ein mittlerweile sehr erfolgreicher Ablauf: Kleine Theater-Szenen im Plenum, die in der Aula stattfanden, wechselten sich mit Aktionen in Gruppen zu rund 10 Kindern unter freiem Himmel an Zeltgarnituren ab. Der Wechsel von draußen nach drinnen wurde durch den Refrain des Top-Liedes angezeigt.

Die Theater-Szenen erzählten die biblische Geschichte von Zachäus nach. Das rund 20köpfige Theater-Ensemble zeichnete in kindgerechter, jedoch biblisch präziser Weise den Weg des erpresserischen Zollbeamten - unterwegs im Auftrag der römischen Besatzungsmacht – bis hin zu dessen erster Begegnung mit Jesus nach. Da Zachäus klein von Gestalt war, wie das Evangelium ausdrücklich notiert, flüchtet er sich auf einen Baum, um ja nicht in der herandrängenden Menge unterzugehen.

Es geschieht das Wunder: Jesus weiß bereits, dass Zachäus ihn sucht und ruft ihn schon von weitem vom Baum herab. Der Rest ist schnell erzählt, jedoch nicht sofort verstanden. Denn durch die gemeinsame Mahlzeit des Außenseiters mit Jesus wird dem Zachäus blitzartig klar, dass der nicht unerhebliche Reichtum, den er durch den Zoll erworben hatte, trotz römischer Legalität letztlich unrechtmäßig war. Die Folge: Er gibt sein bisheriges luxuriöses Leben auf und zahlt seinen Reichtum an die Armen aus. Sicherlich ist er die längste Zeit seines Lebens Zollbeamter gewesen. Aber er ist nun wieder ein geachtetes Mitglied der Gottesfamilie!

Die Kinder konnten diese Botschaft gut aufnehmen und verstehen, weil die Schauspieler von Anfang an einen hohen emotionalen Zugang zu ihrem Publikum im Alter von 5 bis 10 Jahren gefunden hatten. Anders ist es auch gar nicht zu erklären, dass sie während der rund drei Stunden zugewandt und sehr konzentriert bei „ihrer“ Sache waren. Sicherlich hat die schöne Architektur der Aula ebenso dazu beigetragen wie die gute PA-Anlage sowie die Tatsache, dass dieser Raum jüngst eine ansprechende Renovierung und Ausleuchtung erfahren hat.

Kinder im Grundschulalter brauchen immer ein zählbares Ergebnis, damit der Lernprozess fruchtbar abgeschlossen werden kann. Daher waren die Aktionseinheiten an den Tischen im Freien daraufhin konzipiert. Am Ende hatte jedes Kind einen selbst bemalten Erinnerungs-Würfel zum Verschließen in den Händen, in denen sich kleine Erinnerungsstücke befanden, die mit der Geschichte von Zachäus in engstem Zusammenhang stehen.

Am Ende dieses quirligen und erfolgreichen Kinder-Kirchen-Tages wendete sich Propst Gleicher den Kindern und den Mitarbeitenden zu. „Ein Mensch kann sich ändern“, fasste er zunächst die Botschaft der Zachäus-Geschichte zusammen. Und fügte aus biblischer Sicht hinzu: „Wenn er Jesus begegnet!“ Treffender kann man das wunderbare Urgestein des Neuen Testaments wohl kaum auf einen Punkt bringen.

Nun galt es noch, allen, die diesen Nachmittag vorbereitet und gestaltet hatten, einen persönlichen Dank auszusprechen. Propst Gleicher verteilte dazu leckere Schokoladen-Tafeln, auf denen in einer Sprache der EU das deutsche Wort „Danke“ aufgedruckt war. Auf den ersten Blick war hier zunächst kein innerer Zusammenhang zwischen der Schokolade und dem Thema des Nachmittags zu erkennen. Wer aber so aufmerksam wie die Kinder das Ganze mitvollzogen hatte, sah die innere Verbindung sofort: Zachäus erfuhr seine wundersame Verwandlung während einer leckeren Mahlzeit. Und so verband sich das Geschenk der aromatischen Schokolade mit dem Wunsch, dass die Ehrenamtlichen auch in Zukunft ihre Kraft und Fantasie einer Bewegung widmen mögen, die sich solche Verwandlungen auf ihre Kirchenfahnen geschrieben hat – den Kirchengemeinden vor Ort.

 

Sehr erfreulich zu erfahren war noch am Rande, dass der Rektor des Schulzentrums das ihm angebotene Geld der Propstei für die Überlassung der Räume zugunsten der vom Hochwasser Betroffenen abgelehnt hat. Dabei sollte das Geld nach seinem Willen am räumlich nächstgelegenen Ort eingesetzt werden. Und dieser Ort heißt aktuell leider Rhüden. Fast wie eine bestätigende Antwort aus himmlischen Sphären konnte man die Tatsache deuten, dass kurz vor Ende der Veranstaltung ein – allerdings völlig harmloser – Gewitterschauer mit neuem Wasser über den Harz heraufzog.

 

 

Es waren einmal zwei Glocken. Lange Zeit hingen sie glücklich und zufrieden im Kirchturm eines Dorfes namens Volkersheim. Besonders an Sonn- und Feiertagen ließen sie voller Stolz ihren bezaubernden Klang ertönen.

Nun aber war die Zeit gekommen, dass sich für sie alles ändern sollte.

Schon lange hatten sie das Gemunkel der Gemäuer vernommen und auch die verdächtigen und zugleich bemitleidenden Blicke der kleinen Bronzeglocke bemerkt. Eines Tages war es soweit und ihr Schicksal besiegelt. Ihr letztes Stündlein würde schlagen.

 

„Sag mal ehrlich, gehören wir wirklich schon zum alten Eisen?“

„Altes Eisen? Die meinen wir sind so alt, wir gehören ins Museum!“

„Ich fasse es einfach nicht. Da schwingt man bis der Henkel glüht, reißt sich förmlich den Wolm auf und kaum kommen zwei Neugüsse daher – schwupps – ist man ausrangiert.“

„Ich habe gehört, die beiden sind so jung, bei denen glüht förmlich noch der Schlag.“

„Tja, da zählt wohl keine Berufserfahrung mehr. Heute sind die gerade mal aus der Klangschule und schon hängen sie in der Chefetage. Nicht mal die Tonleiter müssen die können. Ein Ton genügt, um ganz vorn mitzuschwingen.“

„Nun ja, bleiben wir fair, schließlich reichte bei uns auch der eine Ton.“

„Ja, aber nach so vielen Jahren sollte man meinen, dass die Anforderungen an eine solche Stelle gestiegen sind.“

 

Zur gleichen Zeit am Eingang des beschaulichen Dörfchens vernahm man andere Töne.

 

„Du sag mal, was gucken die denn alle so? Gucken die uns an?“

„Was? Keine Ahnung. Ist ja schön und gut hier auf dem Wagen, aber mich pickst gerade das Grünzeug in meinen Schlag.“

„Guck doch mal!“

„Lässt mich der bauschige Umbau eigentlich dick aussehen?“

„Die gucken uns an.“

„Was sagst du?“

„Die starren uns an. Meinst du, die versammeln sich hier alle unseretwegen?“

„Sei mal still und hör denen zu. Was reden die denn? Ah ja… Glockenumzug … schön rausgeputzt … sehen gut da auf dem Wagen aus … gespannt wie die klingen… - Klare Sache! Die sind wegen uns hier.“

„Was!? Wahnsinn! Mach doch mal Platz, ich kann ja gar nichts sehen. Warum darfst du eigentlich vorne stehen?“

„Wer zuerst kommt, platziert sich zuerst.“

„Warte mal - ich bin doch älter als du und war zuerst da!“

„Dann eben Größe vor Alter. Ist doch auch egal. Sieh nur, wie die sich über uns freuen.“

„Komisch diese Menschen und das alles nur, weil wir einen neuen Job annehmen?“

„Nun ja, wir setzen uns halt direkt an die Spitze. In solch einer Position schauen die Leute eben zu einem auf.“

 

Und so zogen die stolzen neuen Glocken samt der Festgesellschaft in Richtung Kirche. Als sie um die Ecke bogen begannen die alten Glocken zu läuten.

 

„Jetzt lassen die uns auch noch für diese Neugüsse arbeiten.“

„Pah! Pass auf, ich läute einfach schief… Mist! Klappt nicht.“

 

„Du hör mal, die beiden alten Glocken heißen uns willkommen.“

„Die sind sicher froh endlich in Rente gehen zu dürfen.“

„Warte, ich rufe ihnen zu: ‚Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude.’“

 

„Hörst du das? Eine der Neuen ruft was!“

 

„Ich ruf noch mal: ‚Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude.’“

 

„Ich kann sie verstehen.“

„Was sagt sie denn?“

„Wir sollen uns nicht fürchten. Sie verkündet uns Freude.“

„Freude? Was für Freude? Wir werden ausrangiert!“

„Mmm… wenn ich so darüber nachdenke… vielleicht sollten wir uns wirklich freuen.“

„Hä?“

„Wir machen diesen Job ja nun schon recht lange und mir brennt häufig echt die Krone.“

„Nun ja … wenn ich ehrlich bin, meine Haube dröhnt vom vielen Läuten auch immer öfter.“

„Na dann! Freuen wir uns doch darüber, dass wir aufhören dürfen, solange unsere Aufgabe uns noch Freude bereitet. Wie heißt es so schön: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“

„Recht hast du. Die beiden scheinen auch schon ganz wild auf ihren neuen Job zu sein. Die werden das Geläut schon schaukeln. Ich denke wir können ihnen unsere Aufgabe mit ruhigem Gewissen überlassen.“

„Moment, da fällt mir ein: Wir landen jetzt im Museum!“

„Ach, das ist denke ich gar nicht so schlecht.“

„Warum?“

„Dort kommt bestimmt das ein oder andere Mal einer von den Menschen vorbei, denen wir Jahrzehnte lang so pflichtbewusst gedient haben und sie stets voller Klangfreude herbeigerufen haben.“

„Stimmt. Nun denn, geben wir noch einmal Alles. Sagen wir den Menschen hier Lebewohl und heißen unsere Nachfolger herzlich willkommen!“

 

So läuteten die beiden alten Glocken noch einmal voller Hingabe und hießen ihre Nachfolger willkommen. Die neuen Glocken aber freuten sich darüber so sehr, dass ihre Klöppel vor Freude vibrierten.

 

Und wenn der Klang der alten Glocken in den Ohren der Menschen nicht verklungen ist, so hören sie ihn noch heute.  

 

 

Den dritten "besondere Gottesdienst an besonderem Ort im Braunschweiger Ambergau" haben wir am Pfingstsonntag in Bodenstein gefeiert. Für einige schon eine gute Tradition, andere haben sich von etwas weiter her auf den Weg gemacht. Schön, dass so viele da waren und wir am Pfingsttag "alle an einem Ort beieinander" waren, wie es in der Apostelgeschichte heißt.

Die Bodensteiner und Mahlumer KonfirmandInnen wirkten mit zwei hervorragend vorgetragenen Pfingstszenen am Gottesdienst mit - danke Euch dafür!

Es war ein lebendiger Gottesdienst, der unsere Region ein bisschen weiter angenähert hat. Ein großes Dankeschön auch an den Bodensteiner Kirchenvorstand und alle weiteren HelferInnen (Konfirmandeneltern!) für Aufbau und Bewirtung. Denn nach dem Gottesdienst saßen alle noch in gemütlicher Runde bei Bratwurst und/oder Kaffee und Kuchen zusammen.

 

 

 

 

 

 

 

(Fotos: R. Schwerdtfeger, Bodenstein)

 

Gemeinsamer Gottesdienst der Gemeinden des „Braunschweiger Ambergaus“

Bei bestem Wetter fand der Himmelfahrtsgottesdienst in Ortshausen, erstmals als überregionaler Gottesdienst der Gemeinden des „Braunschweiger Ambergaus“, in der Grillecke in Ortshausen statt. Pfarrerin Christina Sindermann hielt den Gottesdienst und konnte über 100 Teilnehmer aus allen Gemeinden begrüßen.

Bei Kaffee und Kuchen wurden anschließend noch anregende Gespräche geführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen besonderen Dank noch einmal an den Kinderchor und die Kinderflöten unseres Pfarrverbandes, unter Leitung von Stephanie Klar-Berking für ihren Auftritt und an alle Helfer für ihren Einsatz.

(Fotos: J. Mädge)

 

Mit einer hervorragenden Wahlbeteiligung von 67,59% hat Jerze gestern einen neuen Kirchenvorstand gewählt. 73 von 108 Wahlberechtigten haben an der Wahl teilgenommen, darunter 3 ErstwählerInnen. 

Folgende Mitglieder der Kirchengemeinde sind gewählt worden:

Gesa Sälzer-Steinhoff
Nadine Schünemann
Katja Eggelsmann
Andreas Beelte
Heike Gaster
Mirco Schandert.

Zu Ersatzkirchenverordneten sind gewählt worden:

Manuel Pfaffenrath
Simone Pfaffenrath.

Ein herzliches Dankeschön allen, die durch ihre Wahlbeteiligung gezeigt haben, dass ihnen ihre Kirchengemeinde wichtig ist! Und ein großer Dank natürlich auch an den Wahlvorstand, der für eine reibungslose Durchführung der Wahl gesorgt hat, sowie allen KandidatInnen!

Nach der Wahl:

Der Wahlvorstand:

 

 

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