Das Märchen von einer kleinen Gurke oder weihnachtliches Konzert mit Incantare

Es war einmal eine kleine Gurke, die hing als Christbaumschmuck in einer Weihnachtsmarktbude auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg versteckt zwischen grünen Tannenzweigen. Sie hörte, wie sich eine Pfarrerin und eine Kirchenvorsteherin über den kommenden 4. Adventssonntag und FKK unterhielten. Die Kirchenvorsteherin wollte zum FKK in Bornum am Harz. Der kleinen Gurke war langweilig und sie wollte etwas Aufregendes erleben. Schwups löste sie sich aus ihrem Versteck. Sie war zwar schon von der Kirchenvorsteherin gesehen worden aber diese dachte sich nur, was das wohl für ein Unsinn sei, eine Gurke als Christbaumschmuck… Die kleine Gurke versteckte sich in der Tasche der Zweiflerin und freute sich auf ein bevorstehendes Abenteuer.

Oh, wie schön war der Weg zur Kirche St. Cosmas und St. Damian, Bornum mit lauter lebendig flackernden Kerzen geschmückt. Auch in der in der Kirche stimmungsvoll anheimelndes Flackern. Die kleine Gurke hatte so etwas noch nicht gefühlt, auch wenn sie vom Weihnachtsmarkt in Magdeburg kam. Sie wurde immer aufgeregter und freute sich auf all das, was denn noch passieren sollte. Die Kirche war schon ganz schön mit Menschen gefüllt, so dass nur noch in der zweiten Reihe für die Gurke tragende Kirchenvorsteherin und ihre Begleiter Platz war. Die Tasche mit der kleinen Gurke wurde auf die Erde gestellt, direkt vor eine Kirchenbankrückseite.  Nun konnte sie gar nichts mehr sehen und das gefiel ihr gar nicht. Sie machte sich auf den Weg hinter die Kanzel, wo sie sich gut zwischen den Eibenzweigen verstecken konnte. In dem gut gefüllten Kirchenschiff spürte und hörte die kleine Gurke eine murmelnde Erwartung. Die Sängerinnen kamen und es wurde ruhig, nein, still. Die kleine Gurke musste sich ganz schön zusammennehmen, um nicht zu platzen, was bei einer kleinen Christbaumschmuckgurke schnell passieren kann, weil sie nur eine dünne gläserne Haut hat. Die Chorleiterin Stefanie Uhde begrüßte und freute sich, dass eine ältere Besucherin sogar ihre Geburtstagsfeier verschoben hatte um mit zuhören zu können. Das gefiel der kleinen Gurke so gut, dass sie sich nichts Sehnlicheres wünschte, als bei der Chorleiterin versteckt im Weihnachtsbaum zu hängen. Nicht im Programm aber schon phantastisch war die Vorgabe: das Geburtstagsständchen. Die kleine Gurke dachte sich dies als Vorgabe, denn wenn etwas nicht im Programm steht und vorweg gesungen wird, muss es im Gegensatz zur Zugabe eben eine Vorgabe sein. Und nun begann das Konzert mit „Joy to the world“ und die Freude war nicht nur im Auditorium sondern auch bei der kleinen Gurke. Sie zersprang, nein teilte sich vor lauter Freude, weil sie nun bei jeder Sängerin versteckt im Weihnachtsbaum hängen wollte… Der Frauenkammerchor Incantare verzauberte mit vielstimmigem Gesang. Das Gehör konnte den Eindruck haben, dass es mehr als zwölf Sängerinnen sein müssten, die nach „Deck the halls“ den Jungen von Maria besangen, um mit glockenklaren Stimmen von „Carol of the Bells“ und dem kleinen Trommlerjungen und viel Applaus den ersten Teil beschlossen. Es wurde geräumt. Frederike und Julius Matz mit Simon Hänig nahmen Platz und die kleine Gurke lauschte den Akkordeonisten bei der lächelnden Interpretation von „Hört der Engel helle Lieder“… Die kleine Gurke dachte bei sich über Singen, Drücken, Ziehen, vielleicht gar Quetschen nach, da kam etwas Geblasenes und sanft zart mit der Frage „Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst Du geschneit“ von der Empore leise, nein, mit angenehmer Lautstärke, gerieselt. Die kleine Gurke zerplatzte, nein teilte sich nochmals um auch bei Lea Popowski und ihren Mitspielerinnen Johanna Palczewski, Madita Giesecke und Savannah von Koschitzky ein Versteck im Christbaum zu finden…

Incantare begann mit der ersten Strophe und die Gemeinde sang bei der zweiten Strophe tatsächlich mit. Als die kleine Gurke vor lauter Begeisterung jedoch „O wohl dem Dorf, o wohl der Stadt, so Incantare bei sich hat…“ sang, schaute doch Chorleiterin Stefanie Uhde irritiert zu den Eibenzweigen, dem Versteck der kleinen Gurken. Ein wenig Wehmut erreichte die kleinen Gurken, die letzten drei Lieder: Adeste fideles, der wunderschön interpretierte Choral: „Lobt Gott ihr Christen“ und dieser hoffnungsfrohe Klassiker „Alle Jahre wieder“ bildeten den würdigen Abschluss. Begeisterte Sängerinnen, Akkordeonisten und Bläserinnen freuten sich über froh gestimmte applaudierende Zuhörerinnen und Zuhörer. Und die kleine Gurke freute sich in ihrer Vielzahl auf ein neues Zuhause…und wenn sie nicht zersprungen ist, hängt die kleine Gurke alle Jahre wieder versteckt im Weihnachtsbaum von den singenden, Akkordeon spielenden oder blasenden Gestalterinnen dieses märchenhaften Abends, um entdeckt zu werden.

(Verwendete Abkürzung: FKK Frauen Kammerchor Konzert)

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(Foto: M. Vollmer)

 

Beeindruckt von einer gut gefüllten Bornumer Kirche haben wir Sie hoffentlich mit unserem Frühlingskonzert am 29. April 2016 mit unseren Liedern erfreuen können.

Wir sind z. Zt. 12 Sängerinnen (+ Stefanie Uhde, die ja manchmal auch singt…) und dankbar für unsere Neuzugänge Gabriele Heinrich und Katharina Marten.

Wir bereiten uns in der kommenden Zeit auf unser Weihnachtskonzert am 4. Advent vor und sind stolz darauf, mit „Steffi“ im nächsten Jahr unser 10-jähriges Bestehen besingen zu dürfen.

In der Hoffnung einen musikalischen Abend wieder mit jugendlicher Verstärkung hinzubekommen, verabschieden wir uns von allen in den Sommer….wir erwarten Sie erst wieder im Winter, der hoffentlich noch lange auf sich warten lässt….

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(Fotos: M. Vollmer)

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(Fotos: N. Popowski)

 

Das Frauenensemble VOCademia führt das „Stabat mater“ von G.B. Pergolesi auf.

Heidrun Heinke ist mit ihrem Frauengesangsensemble "Vocademia" zu Gast.

Das Ensemble besteht aus erwachsenen und jugendlichen Sängerinnen. Sie sind alle Schülerinnen der Gesangsklasse Heidrun Heinke, die sie in ihrem Gesangsstudio in Bockenem und an der Musikschule Hildesheim unterrichtet. Somit kommt alles "aus einer Hand". Das garantiert eine imponierende Homogenität im Klang. Die Damen des Ensembles klingen wie eine Sängerin. Heidrun Heinke leitet das Ensemble kenntnisreich und immer mit dem Ziel, den besten vokalen Wohlklang zu erreichen..

Im Mittelpunkt des Programms steht das Werk des frühvollendeten italienischen Barockkomponisten Giovanni Batista Pergolesi: „Stabat mater“. Die berühmte Komposition lässt in aufeinander folgenden Chorstücken, Arien und Duetten die Klagen der trauernden Maria am Kreuz erklingen.  Alle Arien werden mit wechselnden Stimmen besetzt. Auf diese Weise hört man auch, mit welch teilweise hochkarätigen Stimmen das Ensemble besetzt ist. Die bewegenden Worte, des schon in der alten Kirche gebeteten Gedichts "Stabat mater - es stand die Mutter schmerzensreich",  werden bis auf den heutigen Tag immer wieder von bekannten Komponisten der Musikgeschichte in Töne gesetzt. Bei Pergolesi steigt die Klage in einem maßvollen Rahmen auf, der schon etwas von der kommenden Rokoko-Zeit ahnen lässt. Trotzdem muss die Klage und die Verzweiflung einer Mutter, die die Hinrichtung ihres Sohnes am Kreuz erlebt und erleidet, mit Emphase nachempfunden werden. 

Mit dieser Musik und den Textlesungen zwischen den Musikteilen beginnt die Karwoche.

Plakat KonzertJe 03 2016