(Predigttext: EG 334)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde!

Einfach mal Danke sagen. Oder: Einfach mal Danke singen.

„Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag. Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.“

Der Kirchenschlager überhaupt. Ein Lied, das in allen Generationen bekannt ist. Gerne wird es sich im Seniorenkreis gewünscht, genauso für Hochzeiten und Taufen. Inzwischen sogar für Beerdigungen, dann mit dem Text „Danke für das gelebte Leben“.

Und: Spielbar nicht nur von der Kirchenorgel, sondern wie wir gerade gehört haben: Auch vom Musikzug. Das klingt dann doch gleich noch mal schmissiger.

Kirchenschlager eben.

Ein Lied, das Generationen verbindet und einen Bogen über alle wichtigen Ereignisse des Lebens spannt. Die meisten können es mitsingen, die meisten mögen es.

Schön, dass das so ist! Denn das, was dieses Lied in jeder Strophe zum Ausdruck bringt, ist etwas so unendlich Wichtiges: Die Dankbarkeit.

Dankbar sein. Dankbar für die ganz kleinen Dinge, genauso wie für die großen und wichtigen.

Es beginnt mit der Dankbarkeit für das Hier und Jetzt, für diesen guten Morgen. Wenn ich damit den Tag beginne, geht es mir doch gleich anders. Vielleicht habe ich nicht so gut geschlafen, vielleicht bewegen mich noch die Sorgen von gestern ... und trotzdem oder gerade deswegen: Danke für diesen guten Morgen!

Damit ist gesagt: Danke dafür, dass ich gesund bin, dass ich in diesen neuen Tag starten darf, mehr oder weniger ausgeruht, aber eben: Auf ein Neues.

Ein neuer Tag ist immer auch ein neuer Anfang. Ich bin gespannt, was er mir bringen wird, ich freue mich auf das, was kommt.

24 Stunden liegen wieder vor mir, ein teilweise unbeschriebenes Blatt, das sich füllen wird. Mit Begegnungen, mit Momenten, mit Erfahrungen.

Ich weiß noch nicht, was mir an diesem Tag passieren wird, aber am Anfang steht erstmal die Dankbarkeit, für diesen Morgen genauso wie für jeden neuen Tag.

Und im gleichen Atemzug: „Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.“

Wenn ich an diesem Tag Sorgen haben werde, wenn etwas misslingt, mich etwas traurig macht, dann weiß ich: damit bin ich nicht allein, sondern alle meine Sorgen werfe ich auf dich, Gott.

Ein Grund zur Dankbarkeit, dass da jemand ist, der meine Sorgen trägt, dem ich mich anvertrauen kann.

Und damit geht es ja in der zweiten Strophe weiter: „Danke für alle guten Freunde, danke, o Herr, für jedermann. Danke, wenn auch dem größten Feinde ich verzeihen kann.“

So wichtig: Ich bin dankbar dafür, dass ich gute Freunde habe. Ich habe in der letzten Zeit so viel Freundschaft, so viel Rückhalt erfahren, da kann ich doch nur dankbar sein. Freundschaft beweist sich an so vielen Stellen, in so vielen Momenten im Leben. Wenn es mir nicht gut geht genauso wenn es mir gut geht.

Wie schön, dass meine Freunde da sind. Mit mir weinen und mit mir lachen. Verständnis haben, einfach da sind. Danke!

Wenn ich das erfahre, fällt es mir leicht zu sagen: Danke für jedermann.

Danke dafür, dass da Menschen um mich herum sind. Dass ich dieses Leben nicht alleine lebe, sondern es immer wieder Gemeinschaft gibt. Sommerabende im Garten mit Freunden und Bekannten, manchmal Fremden, die ich neu kennen lernen darf.

Oder eben die Gemeinschaft sonntags im Gottesdienst. Da kenne ich nicht jeden, aber ich freue mich, ich bin dankbar, dass wir gemeinsam vor Gott versammelt sind.

Christlicher Glaube braucht Gemeinschaft und manchmal sind da gerade die Fremden so bereichernd. Kein Grund zur Angst, sondern lieber: Hände reichen, Gemeinschaft anbieten. Und da kommt die Dankbarkeit von beiden Seiten.

Und wenn ich es dann sogar – getragen von meinen Freunden und der Gemeinschaft – schaffe, meinem größten Feind zu verzeihen, da bin ich erst recht dankbar.

In der nächsten Strophe etwas, das für viele ganz selbstverständlich ist: „Danke für meine Arbeitsstelle.“

Natürlich fällt es an manchen Tagen schwerer als an anderen zur Arbeit zu gehen und ich denke, im Moment zählen viele die Tage bis zum Urlaub.

Aber trotzdem: ich bin dankbar für meine Arbeit. Denn ich weiß: da sind so viele, die arbeiten wollen und einfach keine Arbeit finden oder mit ihrer Arbeit unzufrieden sind, weil es nicht der Job ist, den sie sich einmal erträumt haben.

Wie schön, wenn man da sagen kann: Danke für meine Arbeitsstelle. Denn Arbeit macht ja doch einen großen Teil des Lebens aus, da sollte man sich nicht hin quälen müssen, sondern Freude an dem haben, was man tut.

Ja, und dann kommen die Worte, die so gut zu dem heutigen Anlass passen: „Danke für jedes kleine Glück. Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik.“

Was wäre das Leben ohne Musik?

Stiller auf jeden Fall. Nicht so fröhlich, langweiliger.

Musik beschwingt, kann Mut machen, Hoffnung geben.

Und da ist es fast egal, ob Musik gehört oder selbst gemacht wird.

Ich denke, das kennen Sie alle: Man hört ein bestimmtes Lied und verbindet damit Gefühle, Erinnerungen, vielleicht Sehnsüchte. Oder: Da wird sofort Stimmung verbreitet. Mitklatschen, mitschunkeln. Das verbindet.

Oder: Partymusik. Ein bestimmtes Lied erklingt und sofort ist die Tanzfläche gefüllt. Atemlos durch die Nacht ...

Musik verbindet.

Ich denke, das erleben Sie, liebe Kameradinnen und Kameraden des Musikzuges Ambergau Süd besonders beim Musik machen.

Jung und alt verbunden. Jeder mit seinem Instrument wichtig. Wenn einer fehlt, fehlt da eine Stimme und auf einmal klingt es ganz anders.

Jede und jeder trägt zum Gelingen eines Auftritts bei.

Da gehört fleißige Probenarbeit dazu und dann die volle Konzentration, wenn es ernst wird.

Und natürlich auch – und das finde ich ganz wichtig – die Freude an der Musik, die Freude am Miteinander Musizieren. Man merkt das ja doch sofort, ob die Stücke den Musikern gefallen und dementsprechend mit Elan und Spielfreude vorgetragen werden.

Schön, dass wir davon heute noch so einiges hören werden.

Danke für die Musik.

Danke, dass Sie uns heute diesen Vormittag musikalisch gestalten.

In den nächsten Strophen des Liedes dann die Dankbarkeit dafür, dass unser Leben ein begleitetes, ein gehaltenes Leben ist. Gott ist da an jedem Ort, in der Ferne und in der Nähe. Gott ist da für alle Menschen, weil er jeden Menschen liebt.

Auch schon so oft gehört eigentlich und trotzdem ein Grund zur Dankbarkeit. Da ist jemand, der mich liebt, immer und bedingungslos. Zu dem ich immer kommen darf, mit dem ich reden kann und zu dem ich auch wieder zurückkehren kann, sei es auch nach einer langen Zeit der Entfernung. Die Arme Gottes bleiben offen für mich.

„Danke, dein Heil kennt keine Schranken, danke, ich halt mich fest daran.“

So geht es in den Liedstrophen weiter mit der Dankbarkeit, aber ich denke, das Wichtigste ist am Anfang gesagt und am Ende gesagt: Mit der Dankbarkeit beginnt jeder Tag und am Ende bin ich einfach dafür dankbar, dass ich danken kann.

Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.