Am 15. September 2024 hatte die Kirchengemeinde „Bornum Jerze Ortshausen im Ambergau“ anlässlich des Kirchenjubiläums „750 Jahre schriftliche Erwähnung der St.Gertrud Kirche“ und der Verabschiedung von Pfarrerin Friedlinde Runge zu einem Kirchenfest in Jerze geladen.
Die Planungen hierfür waren nicht gerade leicht, ist die Kirche doch zurzeit zur Sanierung der Fassade ringsherum eingerüstet. Bei strahlendem Sonnenschein ist aber der Kirchenvorstand mit zahlreichen Ordinierten und der Pröpstin Meike Bräuer-Ehgart mit Pfarrerin Friedlinde Runge am Schluss, unter der Musik des Propsteiposaunenchores und des Propsteikantors Pasemann an der Orgel, festlich in die vollbesetzte Kirche eingezogen.
Es folgte ein sehr schöner Gottesdienst, der passend zum Tag unter dem Psalm 16 stand, mit viel musikalischer Unterstützung durch den Propsteiposaunenchor, den Propsteikantor an der Orgel, den Kammerchor Incantare und die Gitarrengruppe um Ellen Gaus.
Zuerst gab es eine Betrachtung zum Jubiläum der St.Gertrud-Kirche durch den Kirchenvorstand. Wann genau sie gebaut wurde, das ist nicht bekannt. Es gibt aber eine Erwähnung aus dem Jahre 1274, in der ein Pleban (Leutpriester) Thidericus in Yertse genannt wird. Da das Dorf mit Conradus de Jerriche schon 1143 in einer Schenkungsurkunde genannt wird, wird die Kirche deutlich älter als 750 Jahre alt sein. Hingewiesen wurde auch auf den besonderen Umstand, dass die St.Gertrud-Kirche etwa 200 Jahre lang bis in das 16. Jahrhundert hinein Mutterkirche war für die südöstliche Region des Ambergaus einschließlich der St.Romanus Kirche in Hahausen. Zu finden sind diese Informationen in der Broschüre über diese Kirche von Dr. Wolfgang Meißner. Die Neuauflage davon ist bei der Kirchengemeinde erhältlich.
Nach der Predigt durch Pfarrerin Friedlinde Runge und dem Lied „Geh unter der Gnade“ wurde sie durch die Pröpstin Meike Bräuer-Ehgart in den Ruhestand verabschiedet. Für den KV sprach Gesa Sälzer-Steinhoff, die schon vor 5 ½ Jahren die Pfarrerin als Kapitän auf dem Schiff, das sich KG Bornum Jerze Ortshausen im Ambergau nennt, begrüßt hatte. Sie bescheinigte der Pfarrerin, dieses Schiff in den letzten Jahren sicher und mit viel Erfahrung durch kleinere und auch mal größere Stürme gesteuert zu haben. Hier ging und geht etwas voran! Dabei zitierte sie Aristoteles mit dem Satz: “Du kannst den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.“
Den Wind im Rücken hatte die KG bei einigen Bauprojekten und jetzt zum Schluss ihrer Amtszeit bei der Sanierung aller 3 Kirchen der KG, zwei von außen, eine von innen. Von Vorne kam der Wind besonders stark in der Coronazeit, in der neue Konzepte entwickelt werden mussten wie z.B. Outdoorgottesdienste, Konfirmationen im Wald und Taufen im Grünen. Aber auch die Strukturreform sorgte für Wind von vorne. Dabei ist die neue Kirchengemeinde, die zusammenwachsen muss, zu nennen, ebenso der neue große Pfarrverband und der neue Seelsorgebezirk.
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Mit dem Dank für die gute und sichere Steuerung und einigen Segenswünschen verlässt Pfarrerin Runge nun das Schiff mit dem, mit verschiedenen Geschenken gefüllten, Beiboot in die ruhigeren Gewässer des Ruhestandes. Zum Schluss des Gottesdienstes bedankte sich G.Sälzer-Steinhoff bei allen Gästen, bei allen Musizierenden, bei allen, die das sensationelle Kuchenbuffet geschaffen haben und bei allen fleißigen Helfern: Tolles Team, volles Haus, voller Gesang und tolle Musik……was will man mehr? Im Anschluss an den Gottesdienst fand auf der Rasenfläche neben der Kirche ein fröhliches Kirchenfest statt mit Kaffee und Kuchen, Kaltgetränken und Gegrilltem.
Bildautoren:
K. Droska
M. Marienfeld
B. Ohms