Sie kommen standorttreu, regelmäßig jedes Jahr wieder von weither angereist und singen sehr markant. Gemeint sind die Mauersegler, die Ende April, Anfang Mai aus ihren Überwinterungsquartieren in Südafrika bei uns eintreffen. Sie verbringen fast ihr ganzes Leben rastlos in der Luft und legen dabei jährlich ca. 190 000 km zurück! Ausschließlich zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen landen sie.Anbringen der Nistkästen
Mauersegler sind Höhlenbrüter und da Kirchen mehrschalig aufgebaut sind, sind sie durch offene Fugen und Mauerspalten in luftiger Höhe ein perfektes Ziel dafür. In diesem Jahr hätten die Mauersegler allerdings beim Anflug auf die Kirche ein Problem gehabt, wären sozusagen gegen verschlossene Türen geflogen. Denn bei der Fassadensanierung sind sämtliche Fugen abgedichtet worden.
Die montierten NistkästenVerschlossene Türen - das geht natürlich in einem christlichen Haus gar nicht! Deswegen und auch weil der Mauersegler nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine geschützte Art ist, hat die Kirchengemeinde alles daran gesetzt, um den Vögeln auch weiterhin ein Quartier zu bieten. Schließlich werden einmal angenommene Brutplätze über Jahre hinweg vom selben Paar genutzt.
Da die Nistkästen in einer Höhe von 6 bis 8 Metern angebracht werden müssen- eine Höhe also, die man nicht so oft und gern erklimmt – müssen sie aus einem robusten, langlebigen Material bestehen. Das ist Holzbeton, das leider auch einen höheren Preis hat. Sieben Nistkästen mit jeweils 2 Nestern sollten rund 1500 € kosten.Mauersegler am Abendhimmel (Bildquelle: Wikipedia, Tomasz Kuran)Leider sind die finanziellen Mittel der Kirchengemeinde nicht überragend, so dass sich der Kirchenvorstand nach Unterstützern umgehört hat. Neben der Kirchengemeinde haben sich die Ortskasse Jerze, der Förderverein der Feuerwehr und Dorfgemeinschaft Jerze e.V. und Andrea Steffen, Matthias Eggelsmann und Peter Steinhoff als private Spender an diesem Projekt beteiligt.
Gerade noch rechtzeitig bevor die Mauersegler wieder eintreffen, haben Christian und Peter Steinhoff die Nistkästen mit Hilfe des Krans von Dachdecker Turcenko/ Philipps auf beiden Längsseiten der Kirche installiert.
Inzwischen sind die Mauersegler eingetroffen und wir hoffen sehr, dass sie die neuen Nistkästen annehmen werden.
Zu erkennen sind die Mauersegler übrigens an ihrem bräunlich- schwarzem Gefieder mit einer grauweißen Kehle, ihren langen, sichelförmigen Flügeln und einem kurzen, gegabelten Schwanz. Mit einer Flügelspannweite von über 40 Zentimetern sind sie deutlich größer als unsere heimischen Schwalben.
Ganz herzlichen Dank allen, die diese tolle Aktion unterstützt haben!!